Slow Productivity im Marketing: Bewusst wachsen im 2026

Ich hoffe, es geht dir gut in dieser besonderen Woche kurz vor dem Jahresende. Für mich ist dieser Text ein Moment der Reflexion – und eine Gelegenheit, etwas zu teilen, das mich in meiner Arbeit als Digital Growth Consultant seit Monaten begleitet.

Ich war tatsächlich kurz davor, meinen Newsletter vom letzten Dezember nochmals zu verschicken. «Wachstum durch Pause» hiess die Ausgabe. Vieles darin gilt weiterhin. Für alle, die neu dabei sind: Es lohnt sich, ihn zu lesen.

Kurz bevor ich Copy-Paste geklickt habe, ist mein Blick jedoch auf meinem Nachttisch hängen geblieben. Dort liegt Cal Newports Buch «Slow Productivity». Es bringt präzise auf den Punkt, was ich in meinem Beratungsalltag mit Unternehmer:innen beobachte.

Die Welt dreht sich schneller. Wir versuchen mitzuhalten. Und dabei verwechseln wir oft Aktivität mit Wirkung. Oder, wie Newport es formuliert: «We confuse being busy with being productive.»

Gerade im digitalen Marketing passiert das schnell. Die Optionen sind zahlreich, Tools entstehen im Wochentakt, AI beschleunigt Prozesse. Doch mehr Aktivität ist nicht automatisch mehr Fortschritt. Es braucht Orientierung.

Was heisst das für nachhaltiges Digital Growth?

Cal Newport beschreibt drei Prinzipien, die helfen, von reiner Beschäftigung zu echter Produktivität zu wechseln. Diese Prinzipien lassen sich hervorragend auf Marketing übertragen – besonders in einer Zeit, in der AI und neue Suchsysteme den Markt verändern.

Im Folgenden findest du eine Einordnung aus meiner Beratungspraxis und konkrete Hinweise, wie du diese Prinzipien im 2026 anwenden kannst.

1. Do fewer things – Fokus auf wirkungsvolle Massnahmen

Viele Unternehmen setzen zu viele kleine Aktionen um, die kaum Wirkung entfalten. Slow Productivity bedeutet, Prioritäten zu setzen und nur das zu tun, was strategisch Sinn ergibt.

Für 2026 empfehle ich:
Konzentriere dich auf einige wenige, klar definierte Hebel – zum Beispiel strukturierte Google-Ads-Setups, hochwertige Inhalte für AI-Suche oder E-Mail-Automationen, die deine Customer Journey stärken. Diese Massnahmen verbessern deine Sichtbarkeit langfristig und nachhaltiger als 10 kleine Aktionen ohne Fokus.

Leitfrage: Welche Massnahme bringt dir Sichtbarkeit, Vertrauen oder Conversion – und welche tust du nur aus Gewohnheit?

2. Work at a natural pace – Marketing nach Rhythmus statt Druck

Kaum ein Business funktioniert in einem konstanten Sprint. Es gibt saisonale Schwankungen, interne Prioritäten, Pausen, Peaks. Slow Productivity bedeutet, diese Rhythmen ernst zu nehmen und in die Planung einzubeziehen.

Was ich immer wieder sehe:
Unternehmen, die bewusst Phasen der Analyse, Reflexion und Vorbereitung einplanen, treffen bessere Entscheidungen und sparen Kosten – gerade bei Paid-Kampagnen.

Plane für 2026 mit Tempo-Wechseln: intensive Phasen für Kampagnen-Setups und ruhigere Phasen, um zu messen, zu lernen und zu verbessern.

3. Obsess over quality – Tiefe statt Tempo

In einem Umfeld, in dem AI Inhalte in Sekunden generiert, wird Qualität zum Wettbewerbsvorteil. Tiefere Texte, klarere Customer Journeys und menschliche Interaktion schaffen Vertrauen – und heben dich ab von generischem Content.

Für dein Marketing bedeutet das: Weniger Output, klarere Botschaften, mehr relevante Touchpoints. Qualität schafft Kund:innen, die bleiben.

Was du konkret tun kannst

Wenn du die Prinzipien der «Slow Productivity» testen möchtest, starte mit drei einfachen Schritten:

  • Streiche einen Kanal oder ein Format, das du nur noch «mitziehst».

  • Lege drei Hauptziele für Q1 fest – und fokussiere darauf.

  • Führe wöchentliche Reflexionen ein: zehn Minuten reichen, um zu sehen, was funktioniert und was nicht.

In meiner Beratungspraxis zeigt sich: Diese drei Schritte reduzieren Stress, verbessern Entscheidungen und stärken das Marketing langfristig.

Slow Productivity ist kein Weniger – sondern ein Bewusster

Es geht nicht darum, weniger erreichen zu wollen. Sondern sinnvoller. Mit Klarheit, Qualität und einem realistischen Blick auf Ressourcen – auch auf deine eigenen.

Ich verschwinde jetzt für ein paar Tage in die verschneiten Berge und bin ab dem 5. Januar wieder erreichbar. Der nächste Newsletter erscheint am 14. Januar und bringt dir die wichtigsten Marketing-Trends für 2026. Melde dich gerne unten an, wenn du dabei sein willst.

Bis dahin: Geniess die Zeit und keep growing (doing nothing 😊)

Anja

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